Herbert Wehner

deutscher Politiker; SPD; MdB 1949-1983; Fraktionsvors. 1969-1983; Minister für gesamtdeutsche Fragen im CDU/CSU-SPD-Kabinett unter Kiesinger 1966-1969

* 11. Juli 1906 Dresden

† 19. Januar 1990 Bonn-Bad Godesberg

Herkunft

Herbert Wehner, ev., wurde als Sohn eines Schuhmachers und einer Schneiderin geboren. Sein Vater, arm aber lebensfroh, war Mitglied der SPD, seine Mutter habe ihn, so W., schon als Kind zu Maikundgebungen mitgenommen. Als Zwölfjähriger erlebte er das Kriegsende und das Ende des Kaiserreiches.

Ausbildung

Nach dem Besuch der Realschule (bis 1924) absolvierte W. eine kaufmännische Lehre und betrieb daneben volks- und betriebswirtschaftliche Studien.

Wirken

Frühzeitig Mitglied der sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ), schied W. 1923 aus der SAJ aus, suchte Anschluß an die radikale Syndikalistische Arbeiterföderation und wurde 1926 Mitarbeiter des Herausgebers der Zeitschrift "Fanal", Erich Mühsam. 1925 hatte er selbst eine linksoppositionelle Zeitschrift unter dem Titel "Revolutionäre Tat" herausgegeben und war wegen seiner Angriffe auf Hindenburg in ein Strafverfahren verwickelt worden. Wegen politischer Agitation verlor er 1926 auch seine Stelle als Kontorist bei Zeiss-Ikon in Dresden.

1927 trat W. der KPD bei, wurde 1928 Bezirkssekretär Ostsachsens der "Roten Hilfe", 1929 Sekretär der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition und 1930 mit 24 Jahren stellv. politischer Sekretär der KPD in Sachsen, außerdem ...